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activities:worldtour08-09:shanghai [2011/04/23 21:31]
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activities:worldtour08-09:shanghai [2011/05/10 14:41] (aktuell)
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-Der Hafen an dem wir festgemacht haben liegt sehr weit außerhalb Shanghais und selbst der Hafen ist sehr großzügig angelegt. Der sozialistische Gigantismus ist in China überall zu spüren. Straßen so breit wie die Landebahn eines Flughafens und bis zum Horizont kerzengerade. Auf dem Weg vom Schiff zum Port Gate wurde mir schon klar, dass das ein langer Marsch werden könnte und entschied mich fürs Trampen. Die Straße führte kerzengerade über ein Wasserbecken,​ welches den eigentlichen Kai mit dem Festland verbindet. Lange habe ich darüber gegrübelt, was das für einen Sinn ergeben soll, denn die so entstandenen Wasserbassins,​ immerhin ungefähr jeweils 1x1 km groß, sind quasi nicht benutzbar, da sie über keinerlei Zufahrten verfügen. Letztlich habe ich mich für die logischste Variante entschieden und denke, dass das Wasser am eigentlichen Ufer zu seicht für große Schiffe ist und ein Ausbaggern vermutlich zu teuer. Der Hafen liegt im Jangtse Fluss, welcher große Mengen Sedimente ins Meer spült, dadurch wird ein Ausbaggern vermutlich vergebliche Mühe sein. So hat man die Anlegestelle einfach einen Kilometer in den Fluss verlegt um tieferes Wasser zu erreichen. Der Hafen befindet sich im Jangtse Delta und der Fluss hat hier gigantische Ausmaße, bis um anderen Ufer sind es fast 40 km und dazwischen liegt auch noch eine Insel, die fast dreimal so groß ist wie der Bodensee auf der eine dreiviertel Million Menschen leben. Die Verkehrsdichte im Hafen ist allerdings nicht sonderlich hoch, dafür aber hat gleich das erste Auto angehalten und mich zum Gate mitgenommen.+Der Hafen an dem wir festgemacht haben liegt sehr weit außerhalb Shanghais und selbst der Hafen ist sehr großzügig angelegt. Der sozialistische Gigantismus ist in China überall zu spüren. Straßen so breit wie die Landebahn eines Flughafens und bis zum Horizont kerzengerade. Auf dem Weg vom Schiff zum Port Gate wurde mir schon klar, dass das ein langer Marsch werden könnte und entschied mich fürs Trampen. Die Straße führte kerzengerade über ein Wasserbecken,​ welches den eigentlichen Kai mit dem Festland verbindet. Lange habe ich darüber gegrübelt, was das für einen Sinn ergeben soll, denn die so entstandenen Wasserbassins,​ immerhin ungefähr jeweils 1x1 km groß, sind quasi nicht benutzbar, da sie über keinerlei Zufahrten verfügen. Letztlich habe ich mich für die logischste Variante entschieden und denke, dass das Wasser am eigentlichen Ufer zu seicht für große Schiffe ist und ein Ausbaggern vermutlich zu teuer. Der Hafen liegt im Jangtse Fluss((http://​de.wikipedia.org/​wiki/​Jangtse)), welcher große Mengen Sedimente ins Meer spült, dadurch wird ein Ausbaggern vermutlich vergebliche Mühe sein. So hat man die Anlegestelle einfach einen Kilometer in den Fluss verlegt um tieferes Wasser zu erreichen. Der Hafen befindet sich im Jangtse Delta und der Fluss hat hier gigantische Ausmaße, bis um anderen Ufer sind es fast 40 km und dazwischen liegt auch noch eine Insel, die fast dreimal so groß ist wie der Bodensee auf der eine dreiviertel Million Menschen leben. Die Verkehrsdichte im Hafen ist allerdings nicht sonderlich hoch, dafür aber hat gleich das erste Auto angehalten und mich zum Gate mitgenommen.
  
 Auf der Straße vor dem Gate stand ich dann ebenfalls an einer Straße die eher an eine Autobahn ohne Mittelleitplanke erinnert, kerzengerade bis zum Horizont auf beide Seiten und – dummerweise – Menschenleer. Kein Auto, kein LKW, ja nicht mal ein Radfahrer, geschweige denn ein Taxi. Ich bin dann zur nächsten Einfahrt gegangen und habe dort beim Pförtner nachgefragt,​ ob sie für mich ein Taxi bestellen könnten. Ich habe dafür meinen Spickzettel verwendet auf dem mir unser dritter Offizier (ein Chinese) ein paar wichtige Wörter auf chinesisch aufgeschrieben hat, darunter auch Taxi. Fünf Mann standen um mich herum und haben in einer mir völlig fremden Sprache, wild gestikulierend,​ telefoniert und mich immer wieder freundlich angelächelt. Vermutlich um mir zu signalisieren,​ dass alles in Ordnung sei. Als sich die Lage wieder beruhigt hat habe ich verzweifelt versucht, die Leute dazu zu bewegen mir die Adresse dieser Firma aufzuschreiben,​ damit ich für den Rückweg eine Adresse habe, die ich dem Taxifahrer zeigen kann. Nicht ganz einfach, der erste hat nur freundlich lachend genickt, der zweite ratlos geschaut, beide zusammen diskutiert und ein dritter hat die Lage dann verstanden und mir etwas auf meine Wegbeschreibung geschrieben,​ welche ich vom Port Agent bekommen habe. Ich hatte wenig Vertrauen in die Wegbeschreibung des Rickmers Agents, die Zeichnung fand ich unzureichend,​ den Text habe ich nicht verstanden und die wenigen englischen Wörter sind in meinen Augen verwirrend, weil da uA was von Hotel und Supermarkt stand. Ich war aber weder in diesem Hotel, noch wollte ich zum Supermarkt. Ich wollte exakt hierhin zurück gebracht werden. Auf der Straße vor dem Gate stand ich dann ebenfalls an einer Straße die eher an eine Autobahn ohne Mittelleitplanke erinnert, kerzengerade bis zum Horizont auf beide Seiten und – dummerweise – Menschenleer. Kein Auto, kein LKW, ja nicht mal ein Radfahrer, geschweige denn ein Taxi. Ich bin dann zur nächsten Einfahrt gegangen und habe dort beim Pförtner nachgefragt,​ ob sie für mich ein Taxi bestellen könnten. Ich habe dafür meinen Spickzettel verwendet auf dem mir unser dritter Offizier (ein Chinese) ein paar wichtige Wörter auf chinesisch aufgeschrieben hat, darunter auch Taxi. Fünf Mann standen um mich herum und haben in einer mir völlig fremden Sprache, wild gestikulierend,​ telefoniert und mich immer wieder freundlich angelächelt. Vermutlich um mir zu signalisieren,​ dass alles in Ordnung sei. Als sich die Lage wieder beruhigt hat habe ich verzweifelt versucht, die Leute dazu zu bewegen mir die Adresse dieser Firma aufzuschreiben,​ damit ich für den Rückweg eine Adresse habe, die ich dem Taxifahrer zeigen kann. Nicht ganz einfach, der erste hat nur freundlich lachend genickt, der zweite ratlos geschaut, beide zusammen diskutiert und ein dritter hat die Lage dann verstanden und mir etwas auf meine Wegbeschreibung geschrieben,​ welche ich vom Port Agent bekommen habe. Ich hatte wenig Vertrauen in die Wegbeschreibung des Rickmers Agents, die Zeichnung fand ich unzureichend,​ den Text habe ich nicht verstanden und die wenigen englischen Wörter sind in meinen Augen verwirrend, weil da uA was von Hotel und Supermarkt stand. Ich war aber weder in diesem Hotel, noch wollte ich zum Supermarkt. Ich wollte exakt hierhin zurück gebracht werden.
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 Die Straße nach Shanghai erinnerte mich auch an die, die ich aus der ehemaligen Sowjetunion kannte, bombastisch breit, kerzengerade und jeder Bodenunebenheit folgend aber nicht wirklich in einen schlechten Zustand. Der Verkehr nahm fortlaufend zu als wir durch immer dichter besiedeltes Gebiet fuhren. Recht bald schon erreichten wir eine Gegend, voller Hochhäuser. Nicht die, welche man von den Bildern der Skyline von Shanghai kennt, sondern sozialistischer Plattenbau. 20 bis 30 Stockwerke hoch, grau in grau, einer nach dem Anderen und hunderte von Klimaaußengeräten schmücken die Fassaden. Ein urbaner Wahnsinn für zig Millionen Menschen. Selbst nach einer Stunde, als der Verkehr mittlerweile westeuropäisches Rush Hour Niveau erreicht hat, war immer noch nichts zu sehen, von der eigentlichen Skyline Shanghais. Mit wilden Gehupe drängelt man sich hier auf vier- bis fünfspurigen Straßen, welche allerdings fünf- bis siebenspurig genutzt werden in Richtung Innenstadt. Ein Rechts- bzw Linksfahrgebot,​ wie bei uns gibt es nicht, hier ist jede Fahrspur gleichberechtigt. Gedrängelt wird wo es nur geht und die Fahrbahnmarkierungen sind vermutlich eher nur Richtlinien,​ statt Gebote. Auffällig aber ist, dass dieses System funktioniert,​ keiner schimpft und jeder Drängler macht dem anderen Drängler Platz. Ein urbaner Wahnsinn mit Methode… Die Straße nach Shanghai erinnerte mich auch an die, die ich aus der ehemaligen Sowjetunion kannte, bombastisch breit, kerzengerade und jeder Bodenunebenheit folgend aber nicht wirklich in einen schlechten Zustand. Der Verkehr nahm fortlaufend zu als wir durch immer dichter besiedeltes Gebiet fuhren. Recht bald schon erreichten wir eine Gegend, voller Hochhäuser. Nicht die, welche man von den Bildern der Skyline von Shanghai kennt, sondern sozialistischer Plattenbau. 20 bis 30 Stockwerke hoch, grau in grau, einer nach dem Anderen und hunderte von Klimaaußengeräten schmücken die Fassaden. Ein urbaner Wahnsinn für zig Millionen Menschen. Selbst nach einer Stunde, als der Verkehr mittlerweile westeuropäisches Rush Hour Niveau erreicht hat, war immer noch nichts zu sehen, von der eigentlichen Skyline Shanghais. Mit wilden Gehupe drängelt man sich hier auf vier- bis fünfspurigen Straßen, welche allerdings fünf- bis siebenspurig genutzt werden in Richtung Innenstadt. Ein Rechts- bzw Linksfahrgebot,​ wie bei uns gibt es nicht, hier ist jede Fahrspur gleichberechtigt. Gedrängelt wird wo es nur geht und die Fahrbahnmarkierungen sind vermutlich eher nur Richtlinien,​ statt Gebote. Auffällig aber ist, dass dieses System funktioniert,​ keiner schimpft und jeder Drängler macht dem anderen Drängler Platz. Ein urbaner Wahnsinn mit Methode…
  
-Nach insgesamt ca. zwei Stunden Autofahrt haben wir die Innenstadt erreicht und hier mischt sich die Moderne mit der Tradition. Die Straßen sind übervölkert mit Autos, Radfahrern, die teilweise abenteuerliche Ladungen haben, Roller, Motorräder und Fußgänger. Die Radfahrer werden von Motorradfahrern geschoben, Roller- oder Radfahrer lassen sich von LKWs mitziehen und mittendrin laufen Fußgänger durch die Gegend. Ein grotesker Anblick. Wir sind nun dem Zentrum sehr nahe, der Verkehr ist mittlerweile völlig zum Stehen gekommen und ich bin ausgestiegen um die letzten Meter zu meinem ersten Ziel zu Fuß zu laufen. Der Bund, die Uferpromenade gegenüber Pudong, dem Stadtviertel mit den Hochhäusern,​ die die heutige Skyline von Shanghai prägen. Ich habe dann Instruktionen und Telefonnummern der beiden bekommen, um sie zu kontaktieren wenn ich wieder zurück möchte. Ich werde vermutlich nicht auf das Angebot eingehen, dachte ich mir angesichts des Preises aber gut einen Plan B in der Tasche zu haben. Ich erreichte zu Fuß den Bund in wenigen Minuten und stand erstmals staunend der Skyline von Shanghai gegenüber. Ein prächtiger Anblick, ich habe mein Minimalziel in China erreicht.+Nach insgesamt ca. zwei Stunden Autofahrt haben wir die Innenstadt erreicht und hier mischt sich die Moderne mit der Tradition. Die Straßen sind übervölkert mit Autos, Radfahrern, die teilweise abenteuerliche Ladungen haben, Roller, Motorräder und Fußgänger. Die Radfahrer werden von Motorradfahrern geschoben, Roller- oder Radfahrer lassen sich von LKWs mitziehen und mittendrin laufen Fußgänger durch die Gegend. Ein grotesker Anblick. Wir sind nun dem Zentrum sehr nahe, der Verkehr ist mittlerweile völlig zum Stehen gekommen und ich bin ausgestiegen um die letzten Meter zu meinem ersten Ziel zu Fuß zu laufen. Der Bund((http://​de.wikipedia.org/​wiki/​Bund_%28Shanghai%29)), die Uferpromenade gegenüber Pudong((http://​de.wikipedia.org/​wiki/​Pudong)), dem Stadtviertel mit den Hochhäusern,​ die die heutige Skyline von Shanghai prägen. Ich habe dann Instruktionen und Telefonnummern der beiden bekommen, um sie zu kontaktieren wenn ich wieder zurück möchte. Ich werde vermutlich nicht auf das Angebot eingehen, dachte ich mir angesichts des Preises aber gut einen Plan B in der Tasche zu haben. Ich erreichte zu Fuß den Bund in wenigen Minuten und stand erstmals staunend der Skyline von Shanghai gegenüber. Ein prächtiger Anblick, ich habe mein Minimalziel in China erreicht.
  
 "Dass niemand lange alleine bleibe in dieser Stadt – das sagt man über viele Städte. In Shanghai ist es nerven-und manchmal herzzerreißend wahr…" ​ habe ich in einem Merian Atrikel über Shanghai gelesen und es ist tatsächlich so. Ich stand keine 10 Minuten an der Uferpromenade und machte ein paar Bilder, als mich drei Chinesen ansprachen, ob ich von ihnen einen Foto mit deren Kamera machen könnte. Alle drei sprachen englisch und wir kamen ins Gespräch. Ich erzählte ihnen, wie ich hier hergekommen bin, wie lange ich schon hier bin – 10 Minuten – das ich keinen Plan habe usw. Sie waren selbst Touristen aus Tianjin, einer weiteren 10 Millionenstadt an Chinas Nordostküste,​ „nahe“ der Hauptstadt Peking und auf dem Weg zu einer Teezeremonie. Sie schnappten mich am Arm und nahmen mich einfach mit. Nach 10 Minuten betraten wir dann einen kleinen unscheinbaren Teeladen, wo wir entweder bereits erwartet wurden oder der Sinn und Zweck des Ladens nur die Teeverköstigung im ersten Stock ist, denn ohne weitere Umschweife wurden wir in den ersten Stock in ein kleines Zimmer geführt. Ich durfte mich zwischen die beiden Mädchen setzen, was ein Ehrenplatz und Privileg ist. Vor uns stand ein Mädchen, die der isländischen Popsängerin Björk wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich sah und begrüßte uns auf chinesisch. Meine Begleiter übersetzten ihre Worte und ich wurde in die chinesische Tradition des Tees eingeweiht. Wir sollten unsere Glückszahl aus 6, 8, 9, 10 und 11 wählen, jede dieser Zahlen hat eine andere Bedeutung, wie langes Leben, Glück, Reichtum etc. Ich habe mich langes Leben entschieden und die anderen jeweils auf etwas anderes aber wir sollten uns alle auf eine Zahl einigen, davon hängt die Anzahl der Tees ab, die wir verköstigt bekommen sollten und wir haben uns auf die 6 geeinigt. Es kam eine Fülle von Tees mit einer Fülle von Erklärungen und zwischendurch immer wieder eine Preisliste, bei der mir schwindlig wurde. Da war sie also, die nervenaufreibende Bekanntschaft. Bei der Verköstigung allerdings wurden mir Tees serviert, die ich in meinem Leben noch nie gesehen, gerochen oder getrunken habe. Teeblätter in kleine ​ oder auch große Kugeln gerollt, dufteten gar herrlich. Die ganze Zeremonie dauerte ungefähr eine Stunde und anschließend kamen sie zum Geschäft. Ich wählte den frischen zu kleinen Kügelchen gerollten grünen Jasmintee und einen zu großen Kugeln gerollten Tee, der in der Kanne zu einer Blume aufgeht, die man für eine Woche stehen lassen kann. Als Behältnis wählte ich dann das schönste und vermutlich auch teuerste aber mir war mittlerweile klar, dass meine 200 Yuan nicht mehr reichen würden und ich auf meine Dollarreserven zurückgreifen musste. 125 US$ hat mich dieser Schatz dann gekostet, was mir für chinesische Verhältnisse relativ viel vorkommt. 125 US$ für insgesamt 200 Gramm Tee muss man auch bei uns Zuhause erst mal erklären. Aber alleine die Blume war es mir schon wert und die Verpackung ist wirklich aufwendig und schön zu gleich. Nach der Teezeremonie schlenderten wir dann durch die Stadt, mit dem Ziel ein Hotel für mich zu finden. Im Hotel angekommen, welches für chinesische Verhältnisse einen ausgesprochen hohen Standard hatte und mit 45 US$ doch recht günstig war (Nebensaison 50% Rabatt) mussten wir uns dann verabschieden. Eine langwierige Prozedur und am liebsten hätte ich sie mitgenommen. "Dass niemand lange alleine bleibe in dieser Stadt – das sagt man über viele Städte. In Shanghai ist es nerven-und manchmal herzzerreißend wahr…" ​ habe ich in einem Merian Atrikel über Shanghai gelesen und es ist tatsächlich so. Ich stand keine 10 Minuten an der Uferpromenade und machte ein paar Bilder, als mich drei Chinesen ansprachen, ob ich von ihnen einen Foto mit deren Kamera machen könnte. Alle drei sprachen englisch und wir kamen ins Gespräch. Ich erzählte ihnen, wie ich hier hergekommen bin, wie lange ich schon hier bin – 10 Minuten – das ich keinen Plan habe usw. Sie waren selbst Touristen aus Tianjin, einer weiteren 10 Millionenstadt an Chinas Nordostküste,​ „nahe“ der Hauptstadt Peking und auf dem Weg zu einer Teezeremonie. Sie schnappten mich am Arm und nahmen mich einfach mit. Nach 10 Minuten betraten wir dann einen kleinen unscheinbaren Teeladen, wo wir entweder bereits erwartet wurden oder der Sinn und Zweck des Ladens nur die Teeverköstigung im ersten Stock ist, denn ohne weitere Umschweife wurden wir in den ersten Stock in ein kleines Zimmer geführt. Ich durfte mich zwischen die beiden Mädchen setzen, was ein Ehrenplatz und Privileg ist. Vor uns stand ein Mädchen, die der isländischen Popsängerin Björk wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich sah und begrüßte uns auf chinesisch. Meine Begleiter übersetzten ihre Worte und ich wurde in die chinesische Tradition des Tees eingeweiht. Wir sollten unsere Glückszahl aus 6, 8, 9, 10 und 11 wählen, jede dieser Zahlen hat eine andere Bedeutung, wie langes Leben, Glück, Reichtum etc. Ich habe mich langes Leben entschieden und die anderen jeweils auf etwas anderes aber wir sollten uns alle auf eine Zahl einigen, davon hängt die Anzahl der Tees ab, die wir verköstigt bekommen sollten und wir haben uns auf die 6 geeinigt. Es kam eine Fülle von Tees mit einer Fülle von Erklärungen und zwischendurch immer wieder eine Preisliste, bei der mir schwindlig wurde. Da war sie also, die nervenaufreibende Bekanntschaft. Bei der Verköstigung allerdings wurden mir Tees serviert, die ich in meinem Leben noch nie gesehen, gerochen oder getrunken habe. Teeblätter in kleine ​ oder auch große Kugeln gerollt, dufteten gar herrlich. Die ganze Zeremonie dauerte ungefähr eine Stunde und anschließend kamen sie zum Geschäft. Ich wählte den frischen zu kleinen Kügelchen gerollten grünen Jasmintee und einen zu großen Kugeln gerollten Tee, der in der Kanne zu einer Blume aufgeht, die man für eine Woche stehen lassen kann. Als Behältnis wählte ich dann das schönste und vermutlich auch teuerste aber mir war mittlerweile klar, dass meine 200 Yuan nicht mehr reichen würden und ich auf meine Dollarreserven zurückgreifen musste. 125 US$ hat mich dieser Schatz dann gekostet, was mir für chinesische Verhältnisse relativ viel vorkommt. 125 US$ für insgesamt 200 Gramm Tee muss man auch bei uns Zuhause erst mal erklären. Aber alleine die Blume war es mir schon wert und die Verpackung ist wirklich aufwendig und schön zu gleich. Nach der Teezeremonie schlenderten wir dann durch die Stadt, mit dem Ziel ein Hotel für mich zu finden. Im Hotel angekommen, welches für chinesische Verhältnisse einen ausgesprochen hohen Standard hatte und mit 45 US$ doch recht günstig war (Nebensaison 50% Rabatt) mussten wir uns dann verabschieden. Eine langwierige Prozedur und am liebsten hätte ich sie mitgenommen.
  
-Ich entledigte mich auf dem Zimmer dann der ganzen für einen Stadtbummel nicht notwendigen Dinge und schlenderte wieder los in Richtung Bund. Irgendwie scheine ich aber nicht den gleichen Weg gefunden zu haben, den ich mit den Mädels hergekommen bin aber die grobe Richtung stimmte. Das ist der Vorteil an hohen Gebäuden, den ich in Kaohsiung schon geschätzt habe, man hat immer eine grobe Orientierung wo man sich befindet. Auch wenn man sie nicht immer sofort sieht oder der Blick durch andere hohe Gebäude versperrt ist, so tauchen sie doch immer wieder im Blickfeld auf. Wieder am Bund angekommen sehe ich die selbe Skyline wie schon am Nachmittag, nur diesmal in viel buntes Licht getaucht. Ein wahrhafter Anblick, zumal sich das Wetter von seiner besten Seite zeigt. Es war eine klare Nacht und die Kälte, es hat nur noch 4° C, tut ihr übriges für eine klare Sicht. Nachdem ich meistens damit beschäftigt war, die nervigen Straßenhändler abzuwimmeln,​ fand ich Zeit den Anblick zu genießen und mir die Frage zu stellen, wie man eigentlich auf die andere Seite des Flusses kommt. Es war weder eine Brücke noch eine Fähre in Sichtweite. Ich erinnerte mich aber an den "​Sightseeing Tunnel"​ den ich in der Straßenunterführung gesehen habe. In der Tat, für 50 Yuans (umgerechnet 7,5 US$) kann man mit einem Cablecar unter dem Fluss hindurch auf die andere Seite fahren. Der Begriff „Sightseeing“ erschließt sich einem bei einem Tunnel nicht sofort aber da ich den „way of life“ in Asien mittlerweile kenne, wusste ich was auf mich zukommt. Ein Meer aus Lichtern und Farben begleiteten die nur wenige Minuten lange Fahrt. Eine Menge spektakuläre Bilder kann man dort machen, allerdings mit wenig Aussagekraft auf den Ort an dem sie entstanden sind. Auf der anderen Seite angekommen stand ich unmittelbar vor dem "​Oriental Pearl Tower" der die Skyline von Shanghai so berühmt macht und auch etliche „alte Bekannte“ tauchen wieder auf. Die nervigen Straßenhändler,​ die sich selber in einer atemberaubenden Geschwindigkeit herunterhandeln. Ein Plastikfernsehturm für 40 Yuan, den Plastikfernsehturm mit einem Plastiksockel für nur 30 Yuan oder die beiden Dinge und ein drittes für nur 20 Yuan, 15 Yuan, 10 Yuan… Ohne einen Mucks von mir. Mittlerweile habe ich eine ganz adäquate Waffe gegen die Straßenhändler,​ ich fotografiere sie, das mögen sie gar nicht und verschwinden auf der Stelle.+Ich entledigte mich auf dem Zimmer dann der ganzen für einen Stadtbummel nicht notwendigen Dinge und schlenderte wieder los in Richtung Bund. Irgendwie scheine ich aber nicht den gleichen Weg gefunden zu haben, den ich mit den Mädels hergekommen bin aber die grobe Richtung stimmte. Das ist der Vorteil an hohen Gebäuden, den ich in Kaohsiung schon geschätzt habe, man hat immer eine grobe Orientierung wo man sich befindet. Auch wenn man sie nicht immer sofort sieht oder der Blick durch andere hohe Gebäude versperrt ist, so tauchen sie doch immer wieder im Blickfeld auf. Wieder am Bund angekommen sehe ich die selbe Skyline wie schon am Nachmittag, nur diesmal in viel buntes Licht getaucht. Ein wahrhafter Anblick, zumal sich das Wetter von seiner besten Seite zeigt. Es war eine klare Nacht und die Kälte, es hat nur noch 4° C, tut ihr übriges für eine klare Sicht. Nachdem ich meistens damit beschäftigt war, die nervigen Straßenhändler abzuwimmeln,​ fand ich Zeit den Anblick zu genießen und mir die Frage zu stellen, wie man eigentlich auf die andere Seite des Flusses kommt. Es war weder eine Brücke noch eine Fähre in Sichtweite. Ich erinnerte mich aber an den "​Sightseeing Tunnel"​ den ich in der Straßenunterführung gesehen habe. In der Tat, für 50 Yuans (umgerechnet 7,5 US$) kann man mit einem Cablecar unter dem Fluss hindurch auf die andere Seite fahren. Der Begriff „Sightseeing“ erschließt sich einem bei einem Tunnel nicht sofort aber da ich den „way of life“ in Asien mittlerweile kenne, wusste ich was auf mich zukommt. Ein Meer aus Lichtern und Farben begleiteten die nur wenige Minuten lange Fahrt. Eine Menge spektakuläre Bilder kann man dort machen, allerdings mit wenig Aussagekraft auf den Ort an dem sie entstanden sind. Auf der anderen Seite angekommen stand ich unmittelbar vor dem "​Oriental Pearl Tower"((http://​de.wikipedia.org/​wiki/​Perle_des_Ostens)) ​der die Skyline von Shanghai so berühmt macht und auch etliche „alte Bekannte“ tauchen wieder auf. Die nervigen Straßenhändler,​ die sich selber in einer atemberaubenden Geschwindigkeit herunterhandeln. Ein Plastikfernsehturm für 40 Yuan, den Plastikfernsehturm mit einem Plastiksockel für nur 30 Yuan oder die beiden Dinge und ein drittes für nur 20 Yuan, 15 Yuan, 10 Yuan… Ohne einen Mucks von mir. Mittlerweile habe ich eine ganz adäquate Waffe gegen die Straßenhändler,​ ich fotografiere sie, das mögen sie gar nicht und verschwinden auf der Stelle.
  
 Das Rundrumsorglospacket für den Fernsehturm kostet 150 Yuan und ich genehmigte es mir. Die Fahrt nach oben teilt sich in mehrere Lifte auf. Die Aussicht von oben ist genauso spektakulär wie man es sich von unten wünscht. Vor allem nachts sind die Wolkenkratzer in Pudong atemberaubend beleuchtet und der Blick aus 350 Meter Höhe wandert weiter über das Lichtermeer der 20 Millionen Metropole, die sich bis zum Horizont und vermutlich darüber hinaus erstreckt. Die nahen Hochhäuser,​ unter denen sich etliche Superlativen befinden, scheinen wie Steine in einem Aquarium gebettet vor einem zu stehen. Ich hatte Glück, den in den Wintermonaten ist die Luft so kalt, dass man eine klare Aussicht hat. Es wird Zeit den Rückweg anzutreten, ohne meine beiden Begleiterinnen fühle ich mich plötzlich ein wenig verloren und alleine. Ein Gefühl welches mich oft in großen Städten und in Menschenmassen überkommt. Den Weg zurück ins Hotel habe ich dann im Zick Zack zurückgelegt um ein wenig mehr von der Stadt zu sehen aber ich habe heute schätzungsweise mehr als 10 km zu Fuß zurückgelegt,​ mir tun die Füße weh und ich bin dann gegen 01:00 wie ein Stein ins Bett gefallen. Das Rundrumsorglospacket für den Fernsehturm kostet 150 Yuan und ich genehmigte es mir. Die Fahrt nach oben teilt sich in mehrere Lifte auf. Die Aussicht von oben ist genauso spektakulär wie man es sich von unten wünscht. Vor allem nachts sind die Wolkenkratzer in Pudong atemberaubend beleuchtet und der Blick aus 350 Meter Höhe wandert weiter über das Lichtermeer der 20 Millionen Metropole, die sich bis zum Horizont und vermutlich darüber hinaus erstreckt. Die nahen Hochhäuser,​ unter denen sich etliche Superlativen befinden, scheinen wie Steine in einem Aquarium gebettet vor einem zu stehen. Ich hatte Glück, den in den Wintermonaten ist die Luft so kalt, dass man eine klare Aussicht hat. Es wird Zeit den Rückweg anzutreten, ohne meine beiden Begleiterinnen fühle ich mich plötzlich ein wenig verloren und alleine. Ein Gefühl welches mich oft in großen Städten und in Menschenmassen überkommt. Den Weg zurück ins Hotel habe ich dann im Zick Zack zurückgelegt um ein wenig mehr von der Stadt zu sehen aber ich habe heute schätzungsweise mehr als 10 km zu Fuß zurückgelegt,​ mir tun die Füße weh und ich bin dann gegen 01:00 wie ein Stein ins Bett gefallen.
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 Fortsetzung... Fortsetzung...
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